Medizynicus Arzt Blog

Krankenhausalltag in der Provinz: Medizin und Satire, Ethik und Gesundheitspolitik

Die P.S.G.B.Ä.

with 8 comments

In der letzten Zeit bekomme ich oft seltsame Emails. Da gibt es nämlich eine Patienten Selbsthilfe gegen Bloggende Ärzte und die haben sich öfters schon mehrfach verzweifelt an mich gewandt.
Hier gebe ich nun die Mail eines anonym bleibenden Patienten vom Monsterdoc wieder. Aber freut Euch nicht zu früh: Landarsch, Pharmama und viele andere kommen auch noch dran!

„Sehr geehrter Herr Doktor Monsterdoc,
Sie sollten nicht soviel bloggen. Jetzt weiss ich was sie die ganze Zeit tun. Die Spritze, die sie mir gegen meine Rückenschmerzen gegeben haben, wirkt nämlich nicht. Und letztens habe ich abends bei Ihnen angerufen und Sie sind nicht drangegangen, dabei weiss ich genau, dass sie da waren ich bin nämlich nachher zu Ihrer Praxis gegangen und da hat noch Licht gebrannt. Aber anstatt zu meiner Tante Wilma rauszufahren, die seit drei Wochen über akute Schwindelanfälle klagte haben Sie offenbar wieder so einen Blogartikel geschrieben.
Ach, und meiner Frau haben Sie keine Massagen verschrieben für ihren Rücken! Sie haben Ihr gesagt, sie solle mehr Sport machen, aber das kann sie nicht weil sie es ja in den Knien hat, aber dabei haben sie ihr auch keine Tabletten verschrieben, nur die Tabletten für den Rücken aber diewirken nicht für die Knie.
Und mir haben Sie letztens gesagt ich soll mit dem Rauchen aufhören, aber Sie wollten mir noch nichtmal Tabletten die verschreiben. Jawohl. Stattdessen schreiben Sie Tag und Nacht in Ihrem Blog.
Also, ich werde jetzt an die Öffentlichkeit gehen, jawoll.

Written by medizynicus

14. Mai 2010 um 16:05

Veröffentlicht in nicht so richtig ernst

8 Antworten

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  1. Lese hier noch nicht solange mit, deshalb:

    Versteh ich das richtig das Sie jemand direkt an Sie wendet und Sie auffordert nicht (soviel) zu bloggen weil er ein, mit Verlaub, mehr bemuttert werden möchte? Ähh ja… für mich bitte das gleiche!

    Kurz gegen halten:
    Ich hab in 3 Monaten Ihren Blog lesen mehr über unser Gesundheitssystem und dessen Ärzte gelernt als in den gesammelten 24 Jahren vorher. Positives wie negatives. Also: Danke und Weitermachen.

    Felix Nagel

    14. Mai 2010 at 16:26

  2. genau böser Arzt! *gg

    schnuffy

    14. Mai 2010 at 16:47

  3. @felix Nagel: Das ist doch nurn kleiner scheeaaaz – schönen Gruß an den Cheffe Monsterdoc!

    medizynicus

    14. Mai 2010 at 19:08

  4. *ironiemoduson* Ja, schämt euch mal, du und Monsterdoc solltet eigentlich doch gar keine Freizeit haben! Und wenn doch, müsst ihr euch weiterbilden oder am Telefon auf Patientenanrufe warten. Was auch sonst, ein Privatleben mit Familie und Freunden habt ihr doch eh nicht, immerhin seid ihr Ärzte – ihr MÜSST IMMER ALLES machen, was die Patienten wollen, egal ob es hilft oder nicht! *ironiemodusoff* xD

    Müssen sich andere Berufsgruppen eigentlich auch vorschreiben lassen, wie sie ihr Privatleben zu gestalten haben? Würde mich wirklich mal interessieren… Und wenn es zu diesem „an die Öffentlichkeit gehen“ kommt, hätte ich gerne den Link!^^

    Avialle

    14. Mai 2010 at 22:23

  5. *lach* Das klingt nach Alltag in einer Landarztpraxis 😀 Sie wissen nicht, wovon sie reden aber sie machen trotzdem mal mit 🙂
    Unabhängig vom bloggen glaube ich, das muss sich jeder irgendwann mal anhören (wieso kricht die Martha das und ich kuck in die Röhre?) 😀
    Aber die fiktive Idee „Patienten gegen bloggende Ärzte“ find ich klasse. Das wäre Stoff, den die Welt nicht braucht hoch 3. Da liesse sich sogar ein tolles Buch schreiben *schubbs*

    Hey Avialle – jede Berufsgruppe hat solche Erlebnisse. Glaub mir 😀 Ohne die, wäre die Welt nur halb so spassig 🙂

    Klinkenputzer

    14. Mai 2010 at 23:47

  6. Richtig so. Vielleicht vor der Praxis nen Kaugummiautomaten aufstellen, an dem man sich n paar Tramal ziehen kann, wenn’s mal wieder so weit ist. Aber die wirken ja bekanntermaßen nicht so gut, wennse nicht direkt aus des Docs Hand kommen.

    Anna

    15. Mai 2010 at 08:02

  7. Da draußen laufen viele Deppen herum, die ihre eigenen Probleme auf andere projizieren.

    aga80

    15. Mai 2010 at 08:47

  8. Uh, oh – da sollte ich wohl lieber meine Rüstung anlegen, damit ich auf eventuelle Angriffe gewappnet bin….
    Danke für die Warnung! 😉

    Pharmama

    15. Mai 2010 at 19:28


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