reiseapotheke

„… und dann brauche ich noch für die reise … “
bekommt man im moment viel zu hören und dann muss ich unterscheiden zwischen a) der normalen beratung zu diesem thema (was übrigens keine krankenkassenleistung ist) und b) den tatsächlichen medikamenten (die übrigens auch keine krankenkassenleistungen sind).

das ist oft schwer zu vermitteln: krankenkassen sind nunmal krankenkassen, auch wenn sich manche gesund(heits)kassen nennen – sie übernehmen nur die kosten bei krankheit. also sind beratungen, medikamente für die reise und für die hausapotheke, also alles, was man mal so auf vorrat gerne zu hause hätte, privat zu bezahlen.
da kann man dann zur urlaubszeit die praxis tapezieren mit entsprechenden zetteln, welche diesen umstand illustrieren – meist muss man es trotzdem nochmal erklären.

„aber der doktor xyz aus pqrst schreibt das doch auch auf.“ – „mmhja, deswegen wird es nicht richtiger.“

je nach urlaubsland berät man dann mehr oder weniger ausführlich – wenn´s wirklich außerhalb mallorca-fuerte-italien geht, empfehle ich, einen neuen termin zu machen, um über die möglichen gesundheitlichen risiken in sri lanka-bolivien-nigeria aufzuklären.

für kurzurlaube in europäischen ausland, bei club-urlaube oder deutsch-entspannern gibt es keine grosse reiseapotheke zu beachten. man belaste sich da nicht mit allzuviel medikamenten-gedöns: nasentropfen, fiebermittel, sonnenmittel, vielleicht was gegen insektenstiche, und das war´s. kleine verbandspäckchen. bloss nichts gegen oder für durchfall, da wird dann zuviel blödsinn mitgenommen und die entscheidende schonkost im urlaub vernachlässigt. auch am urlaubsort darf man tee und salzstangen futtern, oralpädon hin oder her.

und – überflüssig zu erwähnen – wer dauermedikamente braucht, der nimmt diese von zu hause mit. sonst gehts wie den eltern der diabetikerin, die auf gran caneria plötzlich feststellten, dass sie das insulin zu hause vergessen haben. wtf? und dann bei mir panisch auf dem handy anriefen, welche dosierung das arme kind bekommt. hallo?

21 Antworten auf „reiseapotheke“

  1. Lustig finde ich es doch immer wieder, dass mir ein Apotheker immer wieder ans Herz legt für manche Dinge für die Kinder noch nachträglich ein Rezept zu bringen. Allein der Aufwand da nochmal hinzutraben wär mir doch zu doof, abgesehen davon, dass ich auch der Meinung bin, dass auch eine private Krankenversicherung die Vorratshaltung nicht zahlen muss.

  2. nicht zu vergessen ein durchfallmittel.
    es is äusserst doof nicht den spanischen ausdruck für durchfall zu wissen,sich mit händen und füssen und englisch(dessen die gute dame aber leider nicht mächtig war) verständigen will wenn man auf fuerte inner dorfapo steht und die dann einem was gegen verstopfung geben.
    is mir passiert.

    1. durchfallmittel sind normalerweise für kinder überflüssig, um dieses bonmot zu benutzen. schonkost und tee tun es auch im urlaub. imodium ist was für den heißluftballonfahrer in der fernsehwerbung.

  3. Okay, die Pharmama ist arrogant, der Kinderdoc eigentlich ein Netter und ich bin kein Troll.
    Haben wir uns also alle wieder lieb nachdem wir uns unsere Meinungen an den Kopf geknallt haben und können das endlich wieder schöne Wetter genießen. 😉

    Jetzt geht´s raus, schönen Tag noch!

  4. Nee, man ist kein Troll, solange man seine Meinung äußert. Kommt nur drauf an WIE man sie äußert.

    Dass das Gespräch über die Reiseapotheke keine Kassenleistung ist, ist ja nun nichts, was der Kinderdoc beeinflussen kann. Ich finde ganz gut, dass das mal gesagt wird (steht ja nu nicht an der Praxistür) denn so weiß man doch, wofür man kämpfen muss bei den Kassen.

  5. achja. ich habe meine erstreaktion auf den floh editiert. zu aller zufriedenheit.
    ich bin doch eigentlich ein ganz netter. ;-P

  6. Mein Eindruck von diesem Blog ist auch: Schwimmt man mal gegen Strom, und schreibt vielleicht etwas Kritisches, ist man gleich ein Blogtroll.
    Ich bin mit Sicherheit weder Troll noch sonstjemand, sondern habe das Blog schon gelesen, als die allermeisten Einträge nur 1 oder 2 Kommentare hatten. Schönen Gruß.

  7. Wenn man seine Meinung schreibt ist man gleich ein Troll? Darf man hier nur Lobhuldigungen aussprechen?
    Wenn man einen Blog führt muss man nicht damit rechnen dass nicht jeder der selben Meinung ist und dass man auch schon mal kritisiert wird?
    Genauso ist es im realen Leben doch auch.
    Ich lese auch Pharmama´s Blog regelmäßig, und auch sie erzählt von merkwürdigen, skurrilen Kunden in ihrer Apotheke, aber das kommt nie überheblich oder arrogant rüber. Das ist das was ich mit meinem Beitrag ausdrücken wollte.
    Ich bin selber Mutter einer Tochter, und wenn ich so lese wie von Kinderarztseite, zu dem meiner Meinung nach ein viel größeres Vertrauen herrschen sollte als zu jedem anderen Arzt, über einen Großteil der Eltern gelacht und auch geschimpft wird, habe ich ein ungutes Gefühl dabei.
    Das liest sich so als würde Kinderdoc jede Party mit seinen Erfahrungen mit lächerlichen Eltern an sich reißen, was hoffentlich nicht der Fall ist.
    Vielleicht hat Benedicta recht und über die „normalen“ Eltern gibt es nichts zu erzählen und man berichtet deshalb von den Anderen.
    Ich weiß es nicht, ich bin kein Kinderdoc. Aber ich arbeite auch mit Kindern und erfreue mich lieber an den guten Seiten meines Jobs, obwohl es gerade in unserem Bereich auch sehr viele unschöne Seiten gibt.
    Ist wohl alles eine Einstellungssache.
    In diesem Sinne noch einen schönen Tag
    Floh

    1. Aber, aber … ich bin überheblich und arrogant … oder zumindest komme ich sicher bei manchen so rüber (und habe es schon gesagt bekommen). Man kann es nie allen recht machen und manchmal hat man einfach einen schlechten Tag.
      Für mich kommt der kinderdoc allerdings nicht so rüber und wenn es manchmal zynischer tönt, sollte man immer daran denken, dass so ein Blog auch genutzt wird um einen gewissen Frust abzulassen (mache ich genau so) und gelegentlich wird der Unterhaltung wegen übertrieben und vereinfacht.
      Und die schönen Sachen sind genau das: schön, aber leider oft nicht so bloggenswert .. leider manchmal.

  8. Beratung durch eine Fachperson sollte entsprechend entgolten werden!
    Dass sie jetzt bei uns in der Schweiz auch darüber reden via Pauschalen abzurechnen finde ich genau wegen dem bedenklich.

  9. ja die liebe Reiseapotheke packe ich auch gerade zusammen.
    bei uns wird auch immer Pflaster mitgenommen, da wir nur eine Sorte vertragen und genau die bekommt man dann nie.

  10. Ehrlich gesagt finde ich am interessantesten an diesem Eintrag, dass vom Kinderdoc mal wieder dezent oder auch nicht so dezent darauf hingewiesen wird, dass ein Beratungsgespräch keine Krankenkassenleistung ist.
    Man könnte meinen der arme Doc müsste fast am Hungertuch nagen, genauso wie man fast vermuten möchte, dass 90 % der Eltern dumm, uneinsichtig und unfähig sind.

    Wer´s mag…. ich werde hier nicht mehr lesen. Ich dachte es wäre interessant mal einen Einblick in eine Kinderarztpraxis zu bekommen, aber dieser zynische, sarkastische Schreibstil gefällt mir nicht.

    Damit möchte ich übrigens weder den Kinderdoc noch seine Leser angreifen, beleidigen noch sonstwas. Das ist nur mein subjektiver Eindruck den ich von diesem Blog gewonnen habe.

    1. ja hallo, ein blogtroll! nein, ein kritischer mitleser mit eigener meinung! danke! danke! danke!
      nein, ich nage nicht am hungertuch – und den schuh ziehe ich mir auch nicht an – mit diesen beschwerden müssen alle, denen das nicht passt, zu ihrer krankenkasse, und sich dort beschweren.
      unser vergütungssystem, welches maßgeblich von den kassen gesteuert wird, möchte keine sprechende medizin, sondern nur actio-reactio, fertig. es gibt inzwischen keine abrechnungsziffer für ein „gespräch“ mehr – aber alle flöhe meinen immer noch, das könne ja dann der doktor als hobby weiterbetreiben.
      reisen ist lifestyle – wer dazu eine beratung möchte, bekommt sie auch – aber eben nur privat vergütet.

    2. Ich persönlich würde mir schon wünschen, dass Beratung nicht „nebenher und gratis“ laufen müsste – dann hätte man als Patient nämlich auch einen Anspruch drauf. Und als derjenige, der Beratung leistet (zu denen gehöre ich auch, wenn auch in einem anderen Berufsfeld) müsste man sich nicht ständig rechtfertigen, warum man denn in der Zeit keine „Leistung bringt“.

      Die einseitige Sicht auf die Eltern stimmt zwar – andererseits: die 90% völlig normalen Eltern sind einfach todlangweilig. Was willste denn über die berichten? Auch das ist in meinem Job genauso – 90% der Studenten sind völlig normal und einigermaßen pflegeleicht. Die restlichen 10% kosten einen alle Nerven, die man hat 😉

  11. Viel interessanter bei dem Thema Medikamente und Reisen finde ich, das die Impfungen von den meisten Kassen nicht mehr gezahlt werden. Ist ja auch günstiger hinterher gegen Hepatitis oder Typhus zu behandeln 😉

    Andere Krankenkassen übernehmen hier sämtliche Kosten, für alle Impfungen die benötigt werden. Auch z.b. für ein Mittel für Malariaprophylaxe wird gezahlt.

  12. Kicher, das erinnert mich an den Spruch meiner KiÄ als ich sie – panische Spätgebärende die ich war – fragte, ob ich mit einem noch ungeimpften, vollgestillten Zweieinhalbmonatigen nach Spanien fliegen darf und was ich mitnehmen muß.

    Antwort:“Ja, sie dürfen. Und als Medikament empfehle ich Ihnen dringend, Ihre Kinderärztin mitzunehmen. Wann darf ich am Flughafen sein?“

    Danach empfahl sie mir ein gutes Sonnenschutzmittel, Paracetamol und verschrieb mir, mich und das Baby verwöhnen zu lassen:-)

  13. Oh, haben die wenigstens dasselbe Insulin dort gehabt? Wir haben ja immer Anfragen wegen dem Transport des Insulins („Aber das muss doch gekühlt bleiben?“) … dabei ist es nicht so tragisch, wenn es nicht über 25 Grad gelagert wird -und wenn sie es sowieso gleich aufbrauchen. Vielleicht war es der Frau einfach zuviel der Mühe?
    Nur gut, dass es auch dort Apotheken gibt, nicht? 😉

  14. Ist das irgendwie voreingestellt, die Insulindosis?
    Na immerhin kamen sie auf die Idee, sich das vor Ort zu besorgen, ganz ungefährlich ist das ja nicht.

    Das passiert mir aber auch immer wieder. Meine Laktasetabletten sind zwar nicht überlebenswichtig aber doch besonders unterwegs sinnvoll und ausgerechnet ich als Betroffene vergesse die gerne und im Ausland sind die nicht so leicht zu bekommen wie hier.

    Zur Reiseapotheke: ich würde für den Notfall 1-2 Fieberzäpfchen mitnehmen. All die Dinge die man ggf für ein Kind braucht, bekommt man vor Ort in den Apotheken. Da sehen die Packungen etwas anders aus aber solange der Wirkstoff und die Dosis stimmt, ist das ja egal.

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