Unerlaubte Werbung für Klära in Österreich

Die Gratiszeitung Heute macht in Österreich verbotene Werbung für das neue Kontrazeptivum "Qlaira®", ausgespochen "Klära", von Bayer. In einem Beitrag in der gestrigen Ausgabe wurde die Pille nicht nur entgegen dem Arzneimittelgesetz angepriesen, sondern es wurde auch eine nicht mit der Indikation gedeckte Wirkung "auf das Wohlbefinden" versprochen.

Eine Pille, wie es sie noch nie gab
Zuverlässige Verhütung, dazu günstige Effekte auf das Wohlbefinden - das bietet die neue Antibaby-Pille Qlaira von Bayer (Bild). Angepasst an den natürlichen Zyklus der Frau wirkt in ihr das gleiche Östrogen, das im Körper bereits auf natürlicher Weise vorkommt.

Darunter eine Anzeige für Canesten®, der Salbe gegen Pilze von Bayer, wie schon bei dem positiven Artikel in der "BILD der Frau" im März.

Die Schleichwerbung in der vollständig durch Werbeanzeigen finanzierten Zeitung kommt nicht von ungefähr: Im Gegensatz zu normalen Kaufzeitungen hat "Heute" in der Zielgruppe der jungen Leser unter 30 Jahren die höchste Reichweite - 39% täglich. Genau die Zielgruppe, die Bayer für Klära bearbeitet.
 
[Klaera]
Autor: strappato   2009-05-29   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  


strappato   2009-05-29  
Übrigens ist Bayer wegen einer anderen Antibaby-Pille mit "wenig Nebenwirkungen" in der Schweiz unter Beschuss. Nach Recherchen des Schweizer Fernsehens ist von jährlich zehn gemeldeten, schweren Komplikationen wegen Thrombo-Embolien ist sechsmal die Antibaby-Pille "Yasmin" betroffen.

Der Pharmakologe Stephan Krähenbühl wird folgendermassen zitiert:
Im Vergleich zu den älteren Pillen haben die neueren Pillen ein dreimal höheres Thrombose-Risiko. Das kann zu Todesfällen führen. Dass solche Präparate dennoch auf den Markt gelangen, liegt an ihren Vorteilen. Die Frauen nehmen weniger an Gewicht zu, weil sie mehr Wasser ausscheiden.

Zum Thromboserisiko von Qlaira schweigt Bayer. Die dem Arzt zugänglichen Fachinformationen (Stand 1/2009) führen aus:
Die Anwendung jedes kombinierten oralen Kontrazeptivums (einschließlich Qlaira) birgt ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von venösen Thromboembolien (VTE) im Vergleich zur Nichtanwendung. Das zusätzliche VTE-Risiko ist während des ersten Jahres einer erstmaligen Anwendung eines kombinierten oralen Kontrazeptivums am höchsten.
...
Das VTE-Risiko für die Anwendung von Qlaira ist derzeit unbekannt.









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