Pharmakonzern hilft gegen zu kurze Wimpern


Das Pharmaunternehmen Allergan, bekanntestes Produkt "Botox", hat es geschafft: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat ein Prostaglandin-Medikament zur Förderung des Wuchses von Augenwimpern zugelassen. Das Medikament soll unter dem Handelsnamen Latisse® vermarktet werden. Der Wirkstoff Bimatoprost, ein Hormon (Prostaglandin), wird als "Lumigan®" bisher zur Behandlung von erhöhten Augeninnendruck und vor allem beim Offenwinkelglaukom eingesetzt. Das Wachstum der Augenwimpern bei bis zu 45% im ersten Jahr war bisher eine relevante Nebenwirkung der Glaukombehandlung mit dem Präparat. Nun wird aus einer Nebenwirkung ein Geschäft.

Indiziert soll das neue Medikament bei Hipotrichose der Augenwimpern sein. Eine eher seltene Erkrankung, die den Aufwand einer Neuzulassung nicht rechtfertigt. Das kann man sicher sagen, auch ohne epidemiologische Daten zu kennen. Zielgruppe ist die kosmetische Behandlung. Produkte zur Wimpernverlängerung sind ein Milliardenmarkt. Man muss abwarten, ob die Risiken der Dunkelfärbung der Haut des Augenlids und eine Verstärkung der Irisfarbe, auch mögliche Nebenwirkungen, die Patientinnen von der Behandlung mit Bimatoprost abhalten oder die Aussicht auf längere Wimpern alle Bedenken beiseite wischen werden.

Und nebenbei hat sich die Patentlaufzeit des Wirkstoffs durch die Zulassung für eine neue Indikation in den USA verlängert.

Foto ve makeupartist
 
[Arzneimittel]
Autor: strappato   2008-12-27   Link   (4 KommentareIhr Kommentar  


siyani   2008-12-27  
sind doch prachtvolle nebenwirkungen, frau erspart sich gleich nun auch das schminken und das einsetzen von färbigen kontaktlinsen...was für ein unfassbarer scheiss...langsam kommts mir echt hoch mit den marketinggags


amelia   2008-12-27  
Langsam wünscht man sich schon fast das Korsett zurück, da waren die Risiken und Nebenwirkungen vermutlich überschaubarer als bei den neuen Errungenschaften der Körper-Optimierung (okay, war nur Sarkasmus, ich würde nie im Leben ein Korsett tragen).


sil   2008-12-28  
Irre!


strappato   2009-01-15  
Die NY Times hat einen Artikel zur kommenden Markteinführung in den USA.
Dr. Harry A. Quigley, a professor of ophthalmology at Johns Hopkins School of Medicine, said that frequent complaints of glaucoma patients included temporarily red eyes, itching and darker eyelid skin. But in a few glaucoma patients who used eyedrops containing a prostaglandin, he said, green or hazel irises permanently turned darker after 6 to 12 months of treatment. “It’s like the country-western song “Don’t It Make My Brown Eyes Blue,” but in this case it’s ‘Don’t it make your blue eyes brown,’ ” Dr. Quigley said.









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