Mittwoch, 3. März 2010

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...den Spitzen der Sozialversicherung! Sie glänzten bei der Podiumsdiskussion der Ärztekammer trotz Einladung und auch trotz Zusagen in der Urania durch fehlende Präsenz und Argumente: WGKK-Obfrau Ingrid Reischl, SVA-Generaldirektor Stefan Vlasich, stv. HV-Generaldirektor Christoph Klein.
dr.dieter gründorfer (Gast) - 16. Jun, 09:16

dr.med

Gesundheitspolitische Entscheidungen in der Jogurtrepublik


Dem Druck der Politiker folgend kam es am vergangenen Donnerstag zu einem Gespräch zwischen den Spitzenvertretern der Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft einerseits und Vertretern der Österreichischen bzw. Wiener Ärztekammer unter der Führung unseres Präsidenten Dr.Dorner andererseits.
Mit größtem Erstaunen mussten hellhörige Kollegen aus der Presse vergangenen Donnerstag erfahren, dass es zwischen den Spitzenvertretern der Kammer und der Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft zu einem „epochalen Verhandlungsergebnis“ am Heurigentisch gekommen sei. Nach monatelangem, festgefahrenen Verhandlungen mussten bei allen denkenden Menschen die Alarmglocken klingeln als ein über beide Ohren grinsender Präsident Leitl am nächsten Tag die frohe Botschaft metaphorisch verkündete statt einer verlangten Wurstsemmel einen Apfel und ein Jogurt noch dazu bekommen zu haben. Aber solche Aussagen entschlüpfen offensichtlich Funktionären wenn diese sich an unprofessionellen locations zu Verhandlungen setzen.
Die Weinseligkeit des Verhandlungsortes hat uns niedergelassenen Ärzten jedenfalls nicht gut getan.


Bei soviel Freude auf der Seite der Sozialversicherung der Gewerblichen Wirtschaft liegt der Verdacht nahe, dass da jemand über den Tisch gezogen wurde. Und wer war das bloß ? Es waren wieder einmal die niedergelassenen Ärzte deren Bereitschaft den vertragslosen Zustand diesmal wirklich solidarisch mitzutragen schändlich missbraucht worden war und deren Vertrauen in die Verhandler der Ärztekammern wiederum maßlos enttäuscht wurde.
Die gewaltigen Vorbereitungen, die diversen administrativen Umstellungen, der organisatorische Zeitaufwand und die vielen persönlichen Gespräche mit SVA Patienten sind völlig vergeblich gewesen und in keiner Relation zu diesem lächerlichen Verhandlungsergebnis welches uns jetzt als gesundheitspolitischer Meilenstein verkauft werden soll.

Bei aufmerksamer Durchsicht der von Leitl, Gleitsmann, Dorner und Wawrowsky am 10.Juni 2010 unterschriebenen Vereinbarung bzw in deren Anlage fällt auf, dass jene eigentlich in den meisten Punkten nur aus Absichtserklärungen besteht und in der Worthülsen und Anglizismen wie „Task force“ „Casemanagment“ „ best practise Beispiel “ ??? „ Disease Managment“ oder „Coach im Gesundheitssystem“ nicht über inhaltliche Mängel hinwegtäuschen können.

Die wenigen, für die niedergelassenen Ärzte relevanten konkreten Punkte sind:

III. Erhöhung der Tarife ab 1.6.2010 um 0,65% bis zum Inkrafttreten eines neuen Gesamtvertrages (1.1.2012), das bedeutet für 18 Monate !!! Ich glaube ich träume wohl ! Das soll ein Verhandlungserfolg sein ??? Welchem politischen Druck wurde hier zahnlos so plötzlich nachgegeben. Welche Interessen werden hier wirklich verfolgt ?
Die Interessen der niedergelassenen Ärzteschaft sind es nämlich definitiv nicht.

Labortarife um 22 % ab 1.6.2010 und weitere 5% ab 2011

Nirgendwo in diesem Papier ist von der ominösen 4% Anhebung der Honorare etwas zu lesen, die in diversen Aussendungen der Ärztekammer als Verhandlungsziel in Aussicht gestellt wurden.

Die für uns wesentlichen Details bleiben unerwähnt und unklar. Damit kann man sich nicht zufrieden geben
Bis Ende 2010 soll eine Endfassung eines neuen Gesamtvertrages erstellt werden. Man kann nur hoffen, dass die Erstellung dieses epochalen Werkes nicht wieder beim Heurigen geschieht. In Kraft treten wird dieser Vertrag dann ab 1.1.2012 . Aber bis dahin haben die Ärzte ohnehin alles wieder vergessen.

Der ganze Solidaraufwand der Ärzteschaft und dann dieses jämmerliche Verhandlungsergebnis ! Hier fehlt jede Verhältnismäßigkeit.

Ich fühle mich von der Kammerspitze getäuscht, in den von ihr selbst gesetzten Erwartungen betrogen und werde wenn ich es mir recht überlege das nächste Mal auch lieber zum Heurigen gehen anstatt solidarisch zu sein.

Die Art und Weise in der mit den Interessen der Pflichtmitglieder der Ärztekammer hier gespielt wird ekelt mich in zunehmenden Maße an.
Im Übrigen meine ich, dass unsere Spitzenverhandler besser als Präsident einer Joghurtrepublik eine Funktion einnehmen sollten als in unserer Ärztekammer. Mein Vertrauen haben sie jedenfalls verloren.


ein zutiefst enttäuschter
Dr. Dieter Gründorfer
1190 Wien

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