Ob in Europa, im Nahen oder Mittleren Osten – gerade auch Muslime sprechen mich auf einen schmerzhaften Widerspruch in der derzeitigen Weltpolitik an. Während einige mehrheitlich islamisch geprägte Staaten wie die Türkei, Jordanien oder der Libanon Millionen von Bürgerkriegsflüchtlingen aufnehmen – schlagen sich ausgerechnet die “Eliten” der reichen, arabisch-islamischen Ölstaaten in die Büsche. Zwar spenden sie Geld an Hilfsorganisationen und diverse, islamisch geprägte Rebellenfraktionen, doch nehmen sie kaum Flüchtlinge aus den Bürgerkriegsregionen bei sich auf. Für Empörung sorgt so beispielsweise das Statement des kuwaitischen Funktionärs und “Researchers” Fahid Al Shalami, der erklärte, die Golfstaaten seien eben “nicht für Flüchtlinge, sondern für Arbeiter” geeignet, für Fliehende “zu teuer” und außerdem ungeeignet zur Aufnahme von Menschen “mit einer anderen Kultur” und mit “psychologischen Problemen und Trauma” (vgl. den sehr hörenswerten Braincast von Arvid Leyh). Und wir stellen fest: Arabische Rassisten formulieren ganz genau die gleichen, menschenverachtenden “Argumente” wie ihre europäischen Pendants, um ihre menschliche Kälte und Empathielosigkeit zu rechtfertigen. Das “Problem” ist nur: In Kuwait regieren diese Leute – und zwar nach der Invasion des Irak und dem zweiten Golfkrieg von 1991 wiedereingesetzt von westlichen Truppen! Und schon damals hatte sich das fundamentalistisch-religiöse Regime unmittelbar nach der “Befreiung” bei den palästinensischen Gastarbeitern für “mangelnde Loyalität” revanchiert, indem es knapp eine halbe Millionen Menschen innerhalb weniger Tage aus dem Lande wies – eine bis dahin beispiellose, ethnische Säuberung unter “arabischen Brüdern”!
Related Posts
Die AOK, Hansen, und die Schizophrenie
Nach einer Mitteilung des BVDN, vom 21.1.2010, hat der mit Wirkung zum 31.12.2009 aus dem Amt geschiedene Vorsitzende der KV Nordrhein, Herr Hansen, noch am 22.12.2009 einen integrierten Versorgungsvertrag zur Versorgung schizophrener Patienten mi…
Warum setzt man noch keine Phagen gegen Infektionen ein?
Kennen wir seit Jahren, können wir mitsingen: Osteuropa, lange in Vergessenheit geraten, hochspezifisch, Therapie der Zukunft gegen resistente Bakterien. Das geht jetzt aber schon so lange, dass mich immer wieder Leute fragen, was denn nun wirklich ist mit den Bakteriophagen. Heute hat mich Matthias Warkus auf Facebook wieder einmal wegen des Themas angestupst.
Weniger Tore in der Fußballbundesliga
Ökonomen betrachten branchenspezifisch Produktion, Wachstum und Markanteile, um herauszufinden, was die Branche leistet, wie es der Branche geht und wer der Branchenprimus ist. In der Fußballbundesliga sind die Vereine die Unternehmen und die Mannschaft der Teil der Arbeitnehmerschaft, der den Kernprozess – Fußball spielen – ausführt. Der Verein ist wirtschaftlich erfolgreich, wenn die Mannschaft sportlich erfolgreich ist1. Die Mannschaft sollte also möglichst viele Spiele gewinnen. Wer mehr Tore schießt als sein Gegner, gewinnt das Spiel2. Wer kein Tor schießt, kann kein Spiel gewinnen.