Das intermittierende Fasten rückt in letzter Zeit immer mehr ins Interesse der Öffentlichkeit. Es zeigt nicht nur überraschende Erfolge in der Krebstherapie, sondern stärkt die Gesundheit insgesamt und wirkt sogar lebensverlängernd. Hier geht es zum Artikel auf BBC (englisch): The Power of Intermittent Fasting
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Zitat des Tages (29.04.09)
Wer viel lacht und viel weint, wird sehr alt.
Chinesisches Sprichwort
Frag' doch den Österreicher
Die Grenzen zwischen Werbung und redaktionellen Inhalt werden in Österreich nicht nur bei Medikamenten und Gesundheitsprodukten locker überwunden. Das Video zeigt einen Spot des Mobilfunkbetreiber telering, der mit “Frag’ doch den Inder” eine dämliche, aber ziemlich erfolgreiche Kampagne lanciert hat. Die Bekanntheit des “Inders” kann man in unserem Nachbarland schon nach 4 Monaten nur mit “Clementine” (Ariel), “Tilly” (Palmolive) oder “Frau Antje” (niederländischer Käse), den Werbeikonen der 70er Jahre, vergleichen. Im Dezember erschien zum Werbespot sogar ein knapp drei Minuten langer Song auf CD. Sein Erfolg ist bis nach Indien gedrungen.
Der Inder macht Karriere und wird Kandidat bei der ORF-Tanzshow “Dancing Stars”, in der Semi-Prominente holprig ihre Beine sortieren. Der ORF betont angesichts der Kritik, der Einsatz von Ramesh Nair auf dem Parkett könnte als Product-Placement für den Mobilfunkbetreiber gewertet werden, dass er als “Musicaldarsteller und Choreograph” gecastet worden wäre. Er werde “selbstverständlich als Person Ramesh Nair und in keiner anderen Rolle und Funktion auftreten”. Vielleicht sollte er vor jeder Show sagen: “Ich bin der Pfälzer”, denn Nair hat 1975 in Landau in der Pfalz das Licht der Welt erblickt.
Wenn er seine Sache gut macht, freut sich nicht nur telering. Auch der Wiener Volksoper kommt der Nairs Einsatz, in dem Musical „Guys and Dolls“ als Choreograph mitwirkt, das am 1. März Premiere hat, sicher nicht ungelegen. Das ist Österreich.
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Übrigens ist der Chef der Werbeagentur, die den Inder kreiert hat, “stolz darauf, einen Migranten in Österreichs Werbung vorkommen zu lassen”. Nair spricht nach eigenen Bekunden mit seinen Geschwistern pfälzisch und versteht kaum Malayalam, die Sprache seiner Eltern, die an der Südwestküste Indiens gesprochen wird.
Neuer Rückschlag für Inegy®/Ezetrol®
Eine gestern veröffentlichte Studie versetzt die medizinische Fachwelt in den USA ebenso in Aufruhr wie die Finanzpresse. Die englischsprachige Version von “Google News” findet Hunderte von Artikeln zum Thema. In Deutschland herrscht bislang absolute Funkstille.
Der Cholesterinsenker Ezetimib (Inegy®/Ezetrol®, in den USA Vytorin®/Zetia®), wegen seines nicht nachgewiesenen Nutzens und Bedenken bezüglich einer möglichen krebserzeugenden Wirkung ohnehin
umstritten wie kaum ein anderes Medikament, hat in einer weiteren Studie verheerend schlecht abgeschnitten, dieses Mal gegen ein Nicotinsäurepräparat von Abbott namens Niaspan®.
Zur Einordnung der Ergebnisse muss man wissen, dass die im Vergleichspräparat Niaspan® als Wirkstoff enthaltene Nicotinsäure (Niacin) keinesfalls ein neues oder gar besonders wirkungsvolles Medikament ist. Ob Niaspan® überhaupt eine positive Nutzen-Schadensbilanz hat, ist unklar. Der unabhängige Arzneimittel-Informationsdienst “arznei-telegramm” bewertet Niaspan® wegen seines nicht nachgewiesenen lebensverlängernden Effekts und seiner unangenehmen und zum Teil schwerwiegenden Nebenwirkungen als ein “Mittel der ferneren Reserve”.
Die Frage, ob Niaspan® einen Nutzen gegenüber Placebo hat, wird mangels Placebogruppe auch in der vorliegenden Studie nicht beantwortet. Niaspan®-Hersteller Abbott als Auftraggeber der Studie hat anscheinend wenig Interesse daran.
Statt dessen schickt er sein Medikament – jeweils in Kombination mit einem Statin – gegen das schwer angeschlagene Ezetimib ins Rennen, bei dem schon die Ergebnisse vergangener Studien eher für eine negative Nutzen-Schadensbilanz sprechen.
Kein dummer Schachzug. Die Ergebnisse fallen denn auch positiv aus für Niaspan® oder, besser gesagt, erneut verheerend für Inegy®/Ezetrol®.
In der Ezetimib-Gruppe werden – trotz der geringen Probandenzahl – statistisch signifikant mehr “kardiovaskuläre Ereignisse” beobachtet, also insbesondere Herzinfarkte, zu deren Vermeidung das Medikament eigentlich vermarktet wird:
Beim Surrogatparameter “carotid intima–media thickness”, mit dem Ablagerungen an den Gefäßwänden gemessen werden sollen, schneidet Ezetimib hochsignifikant schlechter ab als Niaspan®.
Und schließlich führt die Senkung des “bösen” LDL-Cholesterins mit Ezetimib statistisch hochsignifikant zum Gegenteil des Gewünschten. Je stärker das LDL in der Ezetimib-Gruppe abgesenkt wurde, desto stärker nahmen die arteriosklerotischen Ablagerungen zu:
[…]
The use of ezetimibe led to a paradoxical increase in the degree of atherosclerosis in association with greater reduction in LDL cholesterol, an effect we hypothesize may stem from unintended biologic effects of this agent.
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Weil es so schön passt, an dieser Stelle noch der Verweis auf ein Interview mit Peter Sawicki in der “Welt”: “Viele Medikamente sind völlig nutzlos“